Elschbächer Kerb
Eine der ältesten Traditionen in Egelsbach ist die "Elschbächer Kerb". Wann genau sie begann ist nicht überliefert. Georg Wehsarg schreibt vom Pfarrer Zinkeisen, der sich 1568 beschwerte, dass ihm die "Tanzknechte" den zustehenden Turnos von der Kirchweih seit 10 Jahren schuldig seien. Somit ist die "Kerb" seit mindestens 1558 dokumentiert. Zu diesem Thema ist auch der Artikel aus der Geschichte Egelsbachs "Volksbräuche und Sagen aus Egelsbach" (Seite 30/31) lesenswert. Die Tradition der Fahnenübergabe begann 1949. Hatten sich vorher die "Kerbborsch" irgendwie organisiert, wird seit 1949 die Fahne am Ende der Kerbzeit an den nächsten Jahrgang feierlich übergeben. Dieser wird somit verpflichtet, im nächsten Jahr die Kerb auszurichten. Die Kerb findet immer am dritten Wochenende im September statt und geht von Freitag bis Dienstag. Offizieller Start der Kerb ist allerdings erst nach der Aufstellung des Kerbbaumes am Samstag am Kerbplatz durch die "Kerbborsch". Am Dienstag wird nach der "Kerbverbrennung" die Fahne an den nächsten Jahrgang übergeben. Den 1. Mai nutzen die aktuellen Kerbborsch traditionell zum Aufbessern der Kerbkasse an der Egelsbacher Waldhütte durch Ausschank und leckeres Essen. Jeder Kerbborsch-Jahrgang wählt aus den eigenen Reihen den "Kerbvadder", der die Kerbborsch repräsentiert und bei den Feierlichkeiten die Ansprachen hält.
In dieser Rubrik sollen möglichst viele Jahrgänge mit Bildern gezeigt werden. Also los geht's Kerbborsch, schickt mir ein Gruppenbild oder mehrere Bilder, nennt Kerbjahrgang und den Namen des "Vadders" bzw. alle Kerbborschnamen. Wenn Ihr was Neues an Eurer Kerb hattet, wird das gerne erwähnt.
Kerbhistorie, Ursprung der Tradition
Den Ursprung hat die "Kerb" im Kirchweihfest, also der Tag an dem eine Kirche geweiht wurde. In der Regel geschah dies am Tag der "Kreuzerhöhung", dem 14. September.
Das war sicher auch in Egelsbach so, Nachweise gibt es leider nicht. An das Datum halten wir uns in etwa. So ist an jedem dritten Wochenende im September in Egelsbach Kerb. Der 14. September ist da oft dabei.
Wie alles, so haben sich auch die Rituale im Laufe der Zeit gewandelt.
Die Gruppierung junger Männer mit "Uniform", Hut und Schärpe lässt sich auf den militärischen Musterungsprozess zurückführen. Die Schärpe war Kennzeichen, dass die Person für den Dienst geeignet war. Meistens war auch die Zugehörigkeit zu einer militärischen Gruppierung dort vermerkt oder ein Ort benannt. Den Hut erhielten die Burschen in der Regel vom Bürgermeister, der die ganze Gruppe auch noch zum Essen einlud. Die bestandene "Prüfung" feierten die Burschen dann ausgiebig über mehrere Tage.
Im Laufe der Zeit gesellte sich noch der "Erbesbär" dazu. Das war einer in der Gruppe, der ein aus Erbsenstroh gefertigtes Kostüm in Form eines Bären trug. Daraus entwickelte sich wahrscheinlich die heutige Strohpuppe (damals noch weiblich), die über die Zeit des Feierns stets umsorgt wurde.
Die "Kerbbupp" (Strohpuppe) übersteht die anstrengenden Kerbtage in der Regel nicht und wird unter großer Trauer am Dienstag mit einem stattlichen Feuer verbrannt. Damit endet die Kerbzeit der aktuellen Kerbborsch und der neue Jahrgang wird durch die Fahnenübergabe für das nächste Jahr verpflichtet.
Hier geht's zur Kerbgemeinschaft Egelsbach mit den Kerbliedern und weiteren Infos... <--Klicken
Die einzelnen Jahrgänge können durch Klick auf das Jahrgangsbild angewählt werden.
1895:
1910:
1921:
1926:
1940:
1946:
1948:
1949:
1956:
1957:
1962:
1963:
1965:
1967:
1971:
1976:
2012:
2016:
2018:
2023:
2024: